js 30. Mai 2023, Nerja  Für uns eine der aufregendsten Betrachtungen des horizonterweiternden Sachbuchs über (kulturelle, gesellschaftliche, politische & persönliche) Narrationen, „Erzählende Affen. Mythen, Lügen, Utopien. Wie Geschichten unser Leben bestimmen“ von Samira El Ouassil & Friedemann Karig, beschäftigt sich gleich zu Anfang mit dem, was im Affenkäfig unseres Gehirns manchmal alles so los sein kann:

Die beiden schildern ein Projekt Kendall Havens, das Menschen beim Geschichtenhören in die Köpfe schaut und die Entdeckung eines Neuronalen Storynetzes, einer Hirnregion, „die Input zwischen sensorischer Wahrnehmung und bewusstem Denken narrativ einsortiert.“

Diese Erkenntnis spiegelt sich im re-bodying des MBSR und wir haben damit in einer konkreten Übung im Retreat am Bistensee gearbeitet; in der Suche, ob und wie innere Ruhe überhaupt entstehen könnte. Was das überhaupt bedeuten kann, welche (erzählerischen) Prozesse gerade im Ruhezustand automatisiert in Bewegung geraten.

Das gesamte Buch fächert das Dilemma auf, das uns als denkenden und erzählenden Affen blühen kann: Welche Geschichten werden uns erzählt? Aus welchem Grund? Welche Geschichten erzählen wir uns selber? Welche Rolle spielt dabei das Default Remote Network unsers Gehirns? Also der Teil, der beim Nichtstun aktiv wird… und uns auch ganz nebenbei immer wieder das Narrativ unseres Selbst kuratiert… Und welche Geschichten sind so toxisch, dass sie unsere Leben nachhaltig beeinflussen?

Und ganz zum Ende nehmen sich die Autorinnen auch noch explizit den Themenkomplex Achtsamkeit vor…

Absolut lesenswert.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Sie müssen den Bedingungen zustimmen, um fortzufahren.