Meditation beeinflusst die Darmgesundheit positiv

bw 30. Januar 2023, Florida  In anderen Studien werden Darmmikroben von buddhistischen Mönchen mit einem geringeren Risiko für Angstzustände, Depressionen und Herzkrankheiten in Verbindung gebracht. Nun zeigt eine Studie, dass Meditation auch positiv auf den Darm wirkt Meditation lindert nicht nur Stress, Ängste und Depression. Die regelmäßige, jahrelange traditionelle tibetisch-buddhistische Praxis kann über die Mikrobiota-Darm-Hirn-Achse auch das sogenannte Mikrobiom positiv beeinflussen und so möglicherweise das Risiko körperlicher und psychischer Erkrankungen senken. Das zeigte eine kleine Vergleichsstudie, die kürzlich in der Open-Access-Zeitschrift General Psychiatry veröffentlicht wurde. Die tibetisch-buddhistische Meditation stammt aus dem alten indischen Medizinsystem Ayurveda. Die Mönche in dieser Studie praktizierten sie seit mindestens drei bis 30 Jahren mindestens zwei Stunden pro Tag.

Als Mikrobiom bezeichnet man die Gesamtheit aller Bakterien im Darm. Das Mikrobiom unterscheidet sich von Mensch zu Mensch, sein Mix aus guten und krankmachenden Erregern wird durch Genetik, Ernährung und weitere Faktoren bestimmt. Nun zeigt die Studie, dass die Praxis wahrscheinlich die Balance der Darmerreger regulieren und damit die körperliche und geistige Gesundheit positiv beeinflussen kann.

Die Forscher analysierten die Stuhl- und Blutproben von 37 tibetisch-buddhistischen Mönchen aus drei Tempeln. Die Kontrollgruppe bildeten 19 weltliche Bewohner der umliegenden Gebiete. Beide Gruppen waren hinsichtlich Alter, Blutdruck, Herzfrequenz und Ernährung vergleichbar. Die Forscher wandten eine fortschrittliche Analysetechnik an, die Aussagen über bestimmte chemische Prozesse erlaubt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Meditation Entzündungen im Körper reduziert und den Stoffwechsel verbessert.

Die Analyse der Stuhlproben ergab konkret signifikante Unterschiede in der Vielfalt und Menge der Mikroben zwischen den Mönchen und ihren Nachbarn. Insgesamt werden mehrere Bakterien, die im Mikrobiom der Mönche angereichert waren, mit der Linderung psychischer Erkrankungen in Verbindung gebracht. Dazu gehören Prevotella-, Bacteroidetes-, Megamonas- und Faecalibacterium-Spezies. Zudem zeigte die Analyse von Blutproben: Auch Parameter wie Gesamtcholesterin und Apolipoprotein B, die für ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sprechen, waren bei den Mönchen deutlich niedriger als bei ihren säkularen Nachbarn.

Auch wenn die Studie nur eine geringe Fallzahl an Probanden einschloss, kann sie den Forscher:innen zufolge darauf hindeuten, dass Meditation bestimmte Bakterien beeinflussen kann, die möglicherweise eine wichtige Rolle für die körperliche und die psychische Gesundheit spielen. Eine langfristige tiefe Meditation könnte demzufolge eine positive Wirkung auf das Darmmikrobiom und damit die körperliche und geistige Gesundheit haben.

Quelle: Sun Y, Ju P, Xue T, et al., (2023), Alteration of faecal microbiota balance related to long-term deep meditation, General Psychiatry. doi: 10.1136/gpsych-2022-100893
Bildquellen unsplash: Ryan Tang & Evan Krause

https://gpsych.bmj.com/content/36/1/e100893.citation-tools

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