Mindfulness und Meditation sind eine Lebenshaltung

bw 23.12.2021, Berlin  Stressreduktion durch die bewusste Akzeptanz des eigenen Ichs im Hier und Jetzt. Wie das durch Achtsamkeitstraining funktioniert, warum auch Kinder davon profitieren und wie Meditieren bestimmte Strukturen im Gehirn verändert. Darüber spricht auf der Onlineseite der RBB-Praxis: Jochen Strauch, zertifizierter MBSR-Lehrer und Theaterregisseur aus Hamburg.

RBB-Praxis: Warum wirkt Achtsamkeit gegen Stress?

Achtsamkeit ist – nach Jon Kabat-Zinn – die willentliche, bewertungsfreie Fokussierung auf den Augenblick. Die Fokussierung auf den jetzigen Augenblick ohne Geschichte. Denn die Geschichte und unsere Bewertungen von Situationen sind meist mit im Spiel, wenn Stress verursacht oder verschlimmert wird. Es geht darum, im Kontakt mit dem zu sein, was ist. Der Körper und der Atem helfen uns dabei. Wir können den Atem beobachten, die Signale des Körpers wahrnehmen – und so aus dem Gedankenkarussell aussteigen, das unser Geist ununterbrochen unbewusst mit uns fährt. Dadurch verschaffen wir uns Wahlfreiheit, einen Bewegungsraum.

RBB-Praxis: Was macht die Methode wirksam?

Experten des reSource-Projekt – die bisher größte Studie mit Hirnscans von Meditierenden – verteilten die Wirksamkeit auf drei Säulen. Zuerst das tatsächliche Im-Jetzt- sein. Den Kontakt des Bodens zu spüren, die Socken, die Hose auf der Haut, beschreibt auch Jon Kabat-Zinn als „wieder ganz werden“. Sich selbst zu spüren hat etwas mit Ankommen zu tun, zuhause zu sein, bei sich. Das Gehirn muss nicht ständig aufkommenden Gedanken, Zweifel, Pläne, mit dem Jetzt abgleichen – was es gar nicht mag, was ein Gefühl der Zerrissenheit und Stress kreiert. Außerdem lernen wir durch regelmäßige Meditation, eigene Autopiloten und Muster zu bemerken – und können so mehr und mehr innere Freiheiten erforschen.

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Bildquelle: privat